Im ersten Quartal dieses Jahres erlebte das Geschäft mit Immobilienkrediten in Deutschland einen deutlichen Rückgang. Insbesondere Immobilienkredite wurden seltener nachgefragt, da die gestiegenen Zinsen die Kreditkosten erhöhten. Das Neugeschäft der im Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) zusammengeschlossenen Immobilienfinanzierer brach um 49,2 Prozent auf 16,3 Milliarden Euro ein. Im Vergleich zum Rekordquartal vor einem Jahr, in dem noch gut 32 Milliarden Euro an Krediten vergeben wurden, war dies ein erheblicher Rückgang. Auch im Vergleich zum Schlussquartal 2022 verzeichnete der vdp einen Rückgang von 4,2 Prozent.

Zurückhaltende Nachfrage nach Wohnimmobilienkrediten

Der vdp, der die wichtigsten Immobilienfinanzierer in Deutschland vertritt, berichtet von einer weiterhin zurückhaltenden Nachfrage nach Wohnimmobilienkrediten. Die Preisvorstellungen von Käufern und Verkäufern haben sich noch nicht angepasst, was zu wenigen Transaktionen führt. Der Anstieg der Zinsen, die hohe Inflation und die Unsicherheit aufgrund des Ukrainekriegs haben den langanhaltenden Immobilienboom in Deutschland beendet. Seit Mai 2022 war die Nachfrage nach Wohnungskrediten stetig gesunken, erst im März dieses Jahres gab es laut Bundesbankdaten eine leichte Erholung.

Geschäft mit Immobilienkrediten bricht im Quartalsvergleich ein!
Geschäft mit Immobilienkrediten bricht im Quartalsvergleich ein!

Im Gegensatz dazu hat sich das Neugeschäft mit Krediten für Gewerbeimmobilien im ersten Quartal kräftig erholt. Es verzeichnete im Vergleich zum Schlussquartal einen Anstieg von fast 20 Prozent. Insgesamt wurden im ersten Quartal 25,6 Milliarden Euro an Krediten für Gewerbeimmobilien vergeben, was einem Anstieg von 3,2 Prozent im Quartalsvergleich entspricht. Dennoch bleibt die Nachfrage nach Immobilienfinanzierungen insgesamt schwach.

Geschäft mit Immobilienkrediten und auch die Zahl der Baugenehmigungengehen zurück

Parallel zum Rückgang des Immobilienkreditgeschäfts ist auch die Zahl der Baugenehmigungen in Deutschland zurückgegangen. Laut Statistischem Bundesamt wurden im März 2023 nur noch 24.500 Wohnungen genehmigt, was einem Rückgang von 29,6 Prozent oder 10.300 Wohnungen im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Ein stärkerer Rückgang wurde zuletzt im März 2007 verzeichnet, als die Zahl der Baugenehmigungen um 46,5 Prozent zurückging. Die Zahl der Baugenehmigungen sinkt seit Mai 2022 kontinuierlich, wobei seit Oktober 2022 jeweils ein zweistelliges Minus verzeichnet wurde.

Trotz der rückläufigen Zahlen für Wohnimmobilienkredite und Baugenehmigungen zeigt das Gewerbeimmobiliensegment eine gewisse Stabilität und Erholung. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation auf dem Immobilienmarkt in den kommenden Quartalen weiterentwickeln wird.


1 Kommentar

Tipps zur Verbesserung Ihrer Kreditwürdigkeit vor der Hypothekenbeantragung · Oktober 14, 2023 um 4:15 pm

[…] Sie in der Vergangenheit Zahlungsschwierigkeiten hatten und negative Einträge in Ihrer Kreditauskunft haben, versuchen Sie, direkt mit Ihren Gläubigern zu verhandeln. In einigen Fällen […]

Schreibe einen Kommentar

Avatar-Platzhalter

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Cookie Consent mit Real Cookie Banner