Immobilien-Teilverkauf: Ein sinnvolles Modell für Eigentümer?

Für viele Menschen stellt das Eigenheim eine wichtige Säule in der Vermögensbildung dar. Doch was passiert, wenn man im Alter aufgrund von Krankheit oder Pflegebedürftigkeit auf einmal dringend Geld benötigt, um die eigenen Kosten decken zu können? Oder wenn man zwar über eine Immobilie verfügt, diese aber für den aktuellen Bedarf zu groß geworden ist? Eine Option, die in solchen Fällen oft in Betracht gezogen wird, ist der Teilverkauf der Immobilie.

Was ist ein Teilverkauf?

Beim Teilverkauf einer Immobilie wird ein Teil des Eigentums verkauft, während der Verkäufer weiterhin im Haus wohnen bleibt. Das bedeutet, dass der Käufer das Eigentum an einem Teil des Hauses oder der Wohnung erwirbt, während der Verkäufer ein Wohnrecht für den verbleibenden Teil behält. Im Gegenzug zahlt der Käufer eine einmalige Summe an den Verkäufer, die oft auch als „Abstandszahlung“ bezeichnet wird.

Welche Vorteile hat ein Teilverkauf?

Ein Teilverkauf kann in verschiedenen Situationen sinnvoll sein. Zum einen kann er dazu beitragen, den Wert der Immobilie in bar umzusetzen, ohne dass der Verkäufer das gesamte Objekt verkaufen muss. Das kann insbesondere dann von Vorteil sein, wenn der Verkäufer das Geld benötigt, aber nicht aus der Immobilie ausziehen möchte. Gleichzeitig kann der Teilverkauf aber auch dazu beitragen, die Kosten für die Instandhaltung des Objekts zu senken, da der Verkäufer nur noch für einen Teil des Hauses oder der Wohnung verantwortlich ist.

Ein weiterer Vorteil eines Teilverkaufs kann darin bestehen, dass der Verkäufer das Wohnrecht für den verbleibenden Teil der Immobilie behält. Das bedeutet, dass er weiterhin in der vertrauten Umgebung leben kann, ohne auf die Vorteile des Eigentums zu verzichten. Für viele ältere Menschen ist das ein wichtiger Faktor, da sie oft nicht mehr bereit sind, in eine andere Umgebung umzuziehen.

Welche Nachteile hat ein Teilverkauf?

Ein Nachteil eines Teilverkaufs kann darin bestehen, dass der Verkäufer in der Regel einen niedrigeren Preis für den verkauften Teil der Immobilie erhält als für das gesamte Objekt. Das liegt daran, dass der Käufer ein Risiko eingeht, indem er nur einen Teil des Objekts erwirbt, während der Verkäufer weiterhin im Haus wohnen bleibt. Deshalb müssen die Käufer oft einen höheren Zinssatz für das investierte Kapital verlangen, um das Risiko auszugleichen.

Ein weiterer Nachteil eines Teilverkaufs kann darin bestehen, dass der Verkäufer das Wohnrecht für den verbleibenden Teil der Immobilie nicht verkaufen kann. Das bedeutet, dass er auch in Zukunft nicht mehr Geld aus der Immobilie erlösen kann, da der Käufer bereits einen Teil des Objekts besitzt.

Ein weiterer Nachteil kann darin bestehen, dass ein Teilverkauf auch rechtliche und steuerliche Aspekte mit sich bringt. Der Verkäufer sollte sich daher immer von einem Experten beraten lassen, um eventuelle Risiken und Auswirkungen auf seine finanzielle Situation zu verstehen.

Wie findet man einen Käufer?

Wenn Sie sich für einen Teilverkauf entscheiden, ist es wichtig, einen seriösen Käufer zu finden. Eine Möglichkeit ist es, einen Immobilienmakler zu beauftragen, der auf Teilverkäufe spezialisiert ist. Der Makler kann Ihnen helfen, einen Käufer zu finden, der bereit ist, den gewünschten Preis zu zahlen.

Alternativ können Sie auch in Online-Portalen oder in speziellen Foren nach potenziellen Käufern suchen. Es ist jedoch wichtig, bei der Auswahl des Käufers sorgfältig zu sein und alle rechtlichen und finanziellen Aspekte des Verkaufs zu klären, bevor Sie einen Vertrag unterzeichnen.

Fazit

Ein Teilverkauf kann eine sinnvolle Option für Eigentümer sein, die Geld benötigen, aber nicht aus ihrer Immobilie ausziehen möchten. Es bietet die Möglichkeit, den Wert der Immobilie in bar umzusetzen, während der Verkäufer weiterhin im Haus wohnen bleibt. Allerdings sollte man sich immer gründlich beraten lassen und alle Vor- und Nachteile sorgfältig abwägen, bevor man sich für einen Teilverkauf entscheidet.