Eine Studie des Pestel-Instituts hat ergeben, dass in Deutschland derzeit 2,2 Millionen altersgerechte Wohnungen fehlen. Nur 600.000 Seniorenhaushalte verfügen über eine Wohnung, die für Rollator- und Rollstuhlnutzer geeignet ist. Matthias Günther, der Leiter der Studie, warnte vor einer sich verschlimmernden Wohnungsnot für Seniorinnen und Senioren in den kommenden Jahren. Bis 2040 werden laut der Studie mindestens 3,3 Millionen altersgerechte Wohnungen benötigt. Die Linke kritisierte die Wohnungspolitik des Bundes und forderte eine Erhöhung der Förderung für den sozialen Wohnungsbau auf mindestens 15 Milliarden Euro pro Jahr sowie Änderungen im Mietrecht zugunsten von Senioren und jungen Familien. Die steigenden Baukosten, Zinsen und Fachkräftemangel haben dazu geführt, dass es in der Branche eine wachsende Stornierungswelle gibt und jeder vierte Wohnungsbaubetrieb von zu wenigen Aufträgen berichtet.

Altersgerechte Wohnungen – Insbesondere eine Frage des Geldes?

Die Studie des Pestel-Instituts betonte auch, dass die Pflegebedürftigkeit im Alter als größtes Armutsrisiko gilt. Die Kosten für stationäre Pflege betragen durchschnittlich 2410 EUR pro Monat, was für viele ältere Menschen nicht bezahlbar ist, da mehr als die Hälfte der Seniorenhaushalte weniger als 2000 EUR netto im Monat zur Verfügung hat. Angesichts dessen ist es laut Matthias Günther wichtig, dass pflegebedürftige Menschen so lange wie möglich zu Hause leben können. Dies setzt jedoch voraus, dass es ausreichend altersgerechte Wohnungen gibt.

Die fehlenden altersgerechten Wohnungen sind auch ein Thema auf der internationalen Bau-Messe in München, wo das Pestel-Institut seine Studie vorgestellt hat. Viele Experten in der Branche sind besorgt über die aktuelle Lage und sehen dringenden Handlungsbedarf, um dem wachsenden Bedarf an bezahlbarem Wohnraum und altersgerechten Wohnungen gerecht zu werden.

Es bleibt abzuwarten, ob die Politik auf die Forderungen der Linken reagieren wird und ob es gelingt, den Bau bezahlbarer Wohnungen und insbesondere altersgerechter Wohnungen zu fördern. Die Situation erfordert jedoch schnelles Handeln, um die Wohnungsnot für Seniorinnen und Senioren zu lindern und ihnen ein würdevolles Leben im Alter zu ermöglichen.


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